Prüfstände reibungslos einbinden

DLR

Worauf Sie für eine kosteneffiziente und sichere Prüfstands­integration achten sollten

Wie Sie wissen, können Sie nicht nur Systeme wie ERP und PLM an Ihr Testprozessmanagementsystem anschließen, um Informationen über Anforderungen und Tests sowie Ergebnisse zu erhalten oder zu liefern. Sie können auch Prüfstände und andere Systeme an ein übergeordnetes System anbinden. Aber da es nicht „das eine“ Prüfstandautomatisierungssystem mit durchgängig standardisierten Schnittstellen gibt, kann sich Ihre Prüfstandsintegration als schwierig erweisen.

Hier erfahren Sie, wie Sie typische Herausforderungen bei der Integration Ihres Prüfstands überwinden, welche Lösungsansätze sich für Sie anbieten und wie Sie diese umsetzen können.

Verschiedene Prüfstandautomatisierungs­systeme sorgen für unterschiedliche Herausforderungen

Prüfstandautomatisierungssysteme unterscheiden sich in mehreren Aspekten und erschweren damit Ihre Prüfstandsintegration:

Sie unterscheiden sich

  • in der Ausführung Ihrer Tests und dem Format der dafür verwendeten Sequenzen
  • in der Art und Weise, wie Ihre Testaufträge entgegengenommen und verarbeitet werden
  • in den Formaten, in denen Ihre Daten aufgezeichnet werden
  • in den zur Verfügung stehenden Metadaten, die für einen Test benötigt werden und editiert oder ergänzt werden sollen
  • in der Zugriffsart auf die am Prüfstand gewonnenen Daten

Für Ihr unternehmensweites Testmanagement kommen möglicherweise noch weitere Aspekte der Diversität hinzu, die sich durch die individuellen Implementierungen der Prozesse in Ihren einzelnen Abteilungen ergeben. Das kann dazu führen, dass Sie selbst für nominell gleich aufgebaute Systeme dennoch unterschiedliche Abläufe und Datenflüsse vorsehen müssen, um den jeweiligen Prozessen gerecht zu werden – wenn eine Standardisierung der Prozesse nicht möglich ist.

Anforderungen, die Ihre Schnittstellen für einen reibungslosen Datenaustausch erfüllen müssen

Durch die bestehenden Unterschiede der an Ihrem Testprozessmanagement beteiligten Systeme ergeben sich für den Datenaustausch je nach Art und Verwendungszweck der Daten eine Reihe von Anforderungen an Ihre Schnittstellen. Diese gilt es zu meistern, wenn Sie Ihre Prüfstände effizient und sicher integrieren und damit Ihre Workflows optimieren möchten:

Testauftragsübergabe

Die in der Testplanung gesammelten Informationen zur Testausführung müssen an den Prüfstand übermittelt werden, damit dem Prüfstandbediener alle Information für die Durchführung und Nachvollziehbarkeit der Tests zur Verfügung stehen. Eine automatisierte Schnittstelle, die eine medienbruchfreie Übermittlung erlaubt, vermeidet dabei fehleranfällige manuelle Schritte und reduziert den Zeitbedarf für die testvorbereitenden Arbeiten.

Dabei ist es wichtig, dass der Testauftrag durch das Prüfstandautomatisierungssystem in gleicher Weise interpretiert werden muss wie im übergeordneten Testprozess-Managementsystem. Formate und Inhalte müssen also aufeinander abgestimmt werden.

Datenaustausch - in Dateiform und über REST-Schnittstellen

Ein gängiger Weg für den Datenaustausch ist die Bereitstellung der Daten in Dateiform. Prüfstand und Testplanung müssen dafür das gleiche Übergabeverzeichnis und ein gemeinsames Dateiformat nutzen. Zusätzlich ist sicherzustellen, dass keine "halbfertigen" Dateien während des Schreibprozesses abgeholt werden.

Ein weiterer, oft gewählter Weg ist auch der Datenabruf über die Programmierschnittstellen der Testplanungssysteme. Diese sind oft mit einer REST-Schnittstelle ausgerüstet oder erlauben direkte Datenbankzugriffe auf ihren Datenbestand.

Konsistente Daten und sicherer Datentransfer

Um Testdaten später leichter vergleichen zu können und die Verarbeitung in Analysen zu vereinfachen, wird im Zuge des Datenübergangs vom Prüfstand zum Testmanagementsystem oft eine Datenharmonisierung vorgenommen. Dabei werden unterschiedliche Dateiformate vereinheitlicht, aber auch Anpassungen bezüglich Namenskonventionen, Einheiten usw. vorgenommen.

Da es sich meist um große Datenmengen handelt, die vom Prüfstand kommen, geschieht die Datenübermittlung meist als Dateitransfer. Beim Datentransfer vom Prüfstand dürfen durch Systemausfälle keine Daten unwiederbringlich verloren gehen. Deshalb ist es wichtig, einen gesicherten Übertragungsmodus mit Bestätigung des vollständigen und korrekten Empfangs zu wählen und die Daten bis zum Abschluss der erfolgreichen Übertragung zwischenzuspeichern.

Auch Stammdaten zu synchronisieren, ist wesentlich für die Datenkonsistenz: Prüfstand und Testmanagementsystem müssen stets die gleichen Stammdaten verwenden. Diese Anforderungen gelten ebenso für weitere Schnittstellen wie den Datentransfer zwischen Prüfstand und den weiteren angeschlossenen Systemen, z.B. für die Entwicklung von Testsequenzen und -methoden, aber auch für Setups und Einstellungen, Bedien- und Aufbaupersonal zur Dokumentation, z.B. nach ISO 17025, und für Ressourcen.

Dass dem Prüfstand und dem Testmanagement konsistente Daten zur Verfügung stehen, ist extrem wichtig. Nur wenn beide die gleichen Daten mit derselben Bedeutung verwenden, ist sichergestellt, dass Aufträge korrekt definiert und durchgeführt werden können. Hierfür können in beiden Systemen im Idealfall statt Freitextfeldern besser Listen und Enumerationen genutzt werden, die dann zwischen den Systemen synchronisiert werden können.

Sinnvoll verteilte Datenhaltung

Wo die Stammdaten verwaltet werden, hängt auch von ihrer Art ab: Ressourcen, Personal und Equipment lassen sich sehr gut im Testmanagementsystem verwalten und dort bei Bedarf mit weiteren überlagerten Systemen wie z.B. ERP abgleichen. Stammdaten können auch als Bestandteil des Testauftrags an den Prüfstand übermittelt werden. Testsequenzen, Testmethoden und Setup-Informationen werden häufig als proprietäre Formate in der Prüfstandautomatisierung gehalten.

Daher sind diese Informationen besser dort aufgehoben. Das Prüfstandautomatisierungssystem teilt dem Testmanagementsystem mit, welche Elemente zur Verfügung stehen und welche "Fähigkeiten“ zur Verfügung stehen. Das Hauptelement ist stets der Prüfauftrag. Welche Sequenzen und Ressourcen für die Abarbeitung eines Prüfauftrags verwendet wurden, sollten deshalb immer im Zusammenhang mit dem Prüfauftrag gespeichert und weitergegeben werden.

Übermittlung von Statusinformationen

Gerade, wenn viele Prüfstände oder langlaufende Prüfungen einen wesentlichen Anteil haben, gewinnt die Schnittstelle für die Übermittlung von Statusinformationen von den Prüfständen eine große Bedeutung. Hierzu zählen Informationen wie Fehlermeldungen, aber vor allem der Betriebszustand des Prüfstands und der Ausführungszustand der Tests. Darüber hinaus können auch Parameterwerte für eine Zustandsüberwachung sinnvoll sein. Und bei Dauerlauftests kommen regelmäßige Datensätze als Zwischenstände hinzu, die zur Trendauswertung genutzt werden können.

Eine gute Kenntnis des aktuellen Zustands des Prüfstands und des Testablaufs ist von großer Bedeutung: Zum einen erlaubt eine zentrale Überwachung, dass bei langlaufenden Tests weniger Personalpräsenz am Prüfstand erforderlich ist. So wird weniger Arbeitszeit des Personals benötigt und die Mitarbeiter können sich auf wichtige andere Aufgaben konzentrieren.

Zum anderen erlaubt das frühzeitige Aufdecken von Fehlern und Auffälligkeiten am Prüfstand, dass Prüfstände und Prüflinge bei sich langsam entwickelndem Materialversagen vor Zerstörung geschützt werden. Fehllaufende Tests können dann frühzeitig erkannt, abgebrochen und neu gestartet werden. Der Prüfstand wird dadurch deutlich effizienter ausgelastet. Die Automatisierung von Überwachungen mittels Regeln (oder auch KI-Methoden) ermöglicht darüber hinaus die vorausschauende Wartung der Prüfstände.

Die Schnittstelle zwischen den Prüfständen und dem Testmanagement kann unterschiedlich ausgeführt sein. Zum Beispiel können die Prüfstände die Webservice-API des Testmanagementsystems nutzen, um dort Statusupdates vorzunehmen. Dies erfordert allerdings, dass dies bei allen Prüfständen implementiert wird. Daher bietet sich eher eine industrielle Standardschnittstelle wie OPC-UA an, die weit verbreitet ist. OPC-UA kann vor allem für einen Prozessdatenserver verwendet werden, der entweder an jedem Prüfstand oder auch zentralisiert als Middleware laufen kann.

In jedem Fall ist bei einem direkten Zugriff auf den Prüfstand während der Testdurchführung auf gewisse Risiken zu achten: Zum einen kann die Testausführung potentiell gestört werden, wenn z.B. statt ausschließlich lesenden Zugriffen auch schreibende Zugriffe erlaubt werden. Zum anderen birgt ein nicht ausreichend abgesicherter Prozessserver das Risiko der Dateneinsicht durch Unbefugte. Für die Schnittstelle zur Übermittlung von Statusinformationen sind deshalb Konzepte und Architekturen zu wählen, die sowohl das effiziente Arbeiten als auch die Sicherheit als wichtige Aspekte berücksichtigen.

Übertragung von Testsequenzen

Neben direkt aus dem Hauptprozess des Testens resultierenden Schnittstellen gibt es weitere Schnittstellen, die sich aus den begleitenden Prozessen ergeben. Eine dieser Schnittstellen dient der Bereitstellung von Testverfahren - allgemein auch als Testsequenzen bezeichnet.

Testsequenzen werden oft zentral entwickelt und freigegeben. Sie bestehen aus den Testschritten, die in automatischer Abfolge ausgeführt werden sollen. Vor der Ausführung werden sie oft noch mit Variablen parametriert. Auch initiale Grundeinstellungen und parallellaufende Hintergrundüberwachungen können Teil der Sequenzen sein. Manchmal werden die Testabläufe auch mit vor- und nachbereitenden Testschritten, z.B. für Kalibrierungen oder Checklisten mit Benutzeranweisungen für Auf- und Abbau versehen.

Hierfür ist sowohl aus Effizienz- als auch aus Qualitätsaspekten heraus ein zentraler Entwicklungs- und Freigabeprozess sinnvoll. Nur so lässt sich ein guter Qualitätssicherungsprozess etablieren und eine Vereinheitlichung erreichen, die letztendlich zu dem gewünschten Effizienzgewinn führt.

Durch eine zentrale Entwicklung und Verwaltung der Testprozeduren im Testmanagement können dort oft schon vorhandene Prozess- und Datenverwaltungsmechanismen genutzt werden. Ebenso können bei der Testplanung im Testmanagementsystem bereits die Sequenzen und die Konfiguration ausgewählt werden, was zu einem erheblichen Zeitgewinn am Prüfstand führen kann.

Bei der Schnittstelle zum Prüfstand ist darauf zu achten, dass keine Konvertierung der Sequenzen und Parametrierungen erfolgen muss, sondern diese im nativen Format der Prüfstandsautomatisierung vorliegen. Alternativ sollten zumindest standardisierte Formate verwendet werden, zwischen denen die notwendigen Konvertierungen erfolgen.

Die Übermittlung der freigegebenen Sequenzen kann über Netzlaufwerke erfolgen. Da aber oft auch begleitende Informationen benötigt werden, wie beispielsweise die Art des Tests, bieten sich meist andere Wege an. Entweder kann die Sequenz als Datei an den Testauftrag angefügt werden, oder es werden - wenn Sequenzen aus organisatorischen Gründen unabhängig von den Aufträgen verwaltet werden sollen - Konzepte von Versionsverwaltungssystemen aus der Softwareentwicklung genutzt. Hierüber können Versionen von Testsequenzen zentral verwaltet und vom Prüfstand für die lokale Ablage abgefragt werden.

Übermittlung von Analyseskripten

Mit Analyseverfahren kann ähnlich verfahren werden wie mit Testsequenzen: Zum einen werden an den Prüfständen oft abgeleitete Größen online aus den gemessenen Werten berechnet, um die relevanten Parameter anzeigen und aufzeichnen zu können. Zum anderen werden an den Prüfständen bereits erste Auswertungen der Daten vorgenommen, um z.B. zu validieren, dass der Test korrekt ausgeführt wurde, bevor der Prüfling vom Prüfstand entfernt wird.

Dabei ist es wichtig, dass die Informationen aus der Testdefinition als Parametrierung in die Auswertung integriert werden können. Die entsprechenden Skripte zur Durchführung der Analysen sind in ihrer Art den Testsequenzen sehr ähnlich: Es handelt sich um Dateien, die im Rahmen der Entwicklung einen Freigabeprozess zur Qualitätssicherung durchlaufen sollte. Damit kommen die gleichen Verfahren für die Verwaltung und Entwicklung zum Tragen wie bei Testsequenzen: das Testmanagement kann einen Freigabe-basierten Entwicklungszyklus unterstützen und für die einzelnen Tests die Konfiguration und Parametrierung der Analysen bereitstellen.

Es ist durchaus sinnvoll, Analysen dezentral durchzuführen, denn das reduziert die Last am Prüfstand und gibt den Prüfstand frühzeitig für weitere Prüfungen frei. Gerade wenn es sich um langlaufende und rechenintensive Auswertungen handelt, ist eine dezentrale Analyse sinnvoll. Es gibt jedoch auch Gründe für eine Ausführung direkt am Prüfstand vorzunehmen, denn dann wird es möglich, die Daten zeitnah zu analysieren und einen Test ggf. sofort zu wiederholen, solange Prüfstand und Prüfling noch zur Verfügung stehen. Auch kann der Prüfstandbediener die Informationen der Analysen bereits bewerten und kommentieren, bevor alle Daten gesammelt an das Testdatenmanagement übermittelt werden.

Da eine gewisse Ähnlichkeit zwischen der Verarbeitung von Testsequenzen und Analysen besteht, kann die Verteilung der Sequenzen und Analysen über ähnliche Verfahren erfolgen. Für die Ausführung der Analysen ist es erforderlich, entsprechende Analysewerkzeuge einzubinden, was interne Schnittstellen innerhalb der Automatisierung erfordert, die den verwendeten Werkzeugen angepasst sind.

Aktualisierung der Prüfstandssoftware

Diese Schnittstelle ist vergleichbar mit der Schnittstelle zu Testsequenzen und Analyseskripten. Die Software auf den Prüfständen besteht aus mehreren Komponenten: Betriebssystem, Runtime Engines, Utilities wie Firewalls, Antivirussoftware, PDF-Viewer usw. sowie der eigentlichen Prüfstandautomatisierungssoftware und ggf. Analysewerkzeugen. Diese müssen auf die Prüfstände übertragen und dort installiert werden. Anschließend müssen sie gepflegt und aktuell gehalten werden.

Bei einer großen Anzahl an Prüfständen kann das eine große Herausforderung sein:

  • Unterschiedliche Versionen müssen verwaltet werden.
  • Eine effiziente Planung von Updates im Kontext der Prüfstandauslastung und Verfügbarkeit ist ein wichtiger Aspekt.
  • Zur Qualitätssicherung muss dokumentiert werden, welche Softwareversionen zu welchem Zeitpunkt auf einem Prüfstand installiert waren.
  • Die Vergleichbarkeit von Ergebnissen muss sichergestellt werden, und in manuellen Update-Prozessen können sich Fehler einschleichen.

Wie bei Testsequenzen und Analyseskripten, bietet sich ein Software-Versionsverwaltungswerkzeug an.

Die Planung der Software-Updates kann in das Testmanagementsystem integriert werden, um die Planung auf die Prüfstandauslastung abzustimmen. Durch eine vollständige Integration von Testmanagement und Versionsverwaltung lässt sich auch erkennen, wenn Tests auf Prüfständen mit veralteten Versionsständen ausgeführt werden.

Ideal ist die Verwendung von Update-Diensten auf den Prüfständen, die nach neuen Versionen suchen, diese herunterladen und zur Installation vorbereiten. Dann kann die Installation während Leerlaufphasen durch Remote-Zugriff von der IT angestoßen oder direkt vom Bediener am Prüfstand durchgeführt werden. Aber mindestens eine zentrale Verwaltung und Verteilung sollte vorhanden sein.

Systemausfall

Für integrierte Systeme sind Systemausfälle eine besondere Herausforderung. Insbesondere für den Prüfstand ist z.B. die Netzwerkverbindung zwischen Prüfstand und übergeordnetem Testprozessmanagementsystem von elementarer Bedeutung. Ist die Netzwerkverbindung zum übergeordneten System unterbrochen, muss die Prüfstandautomatisierung frühzeitig über einen Alarm darauf aufmerksam machen, damit die IT- und Systembetreuer die bestehenden Probleme schnellstmöglich beheben können. Für diesen Fall ist die Möglichkeit der lokalen Zwischenspeicherung aller bereits verfügbaren Testaufträge direkt auf dem Prüfstand und die Nutzung einer einfachen lokalen Testverwaltung empfehlenswert. Daraus können übergangsweise Tests für die Durchführung ausgewählt werden.

Um auch bei länger dauernden Verbindungsproblemen reibungslos weiterarbeiten zu können, sollte in der lokalen Testverwaltung zusätzlich die Möglichkeit bestehen, Testaufträge auch lokal anlegen und verwalten zu können. Damit kann eine Testdefinition als vollständiger Datensatz notfalls auch lokal am Prüfstand erstellt werden.

Für die spätere Übernahme der Testauftragsdaten und der Testergebnisdaten in das übergeordnete System ist die lokale Testverwaltung dann gut gerüstet. Mit "Testergebnisdaten" ist hier die Gesamtheit aller am Prüfstand anfallenden Informationen gemeint. Dazu gehören neben den Messergebnissen aller angeschlossenen Systeme auch die zu einem Testauftrag abgelegten Fotos, Kommentare und Reports, die bereits durch erste Analysen am Prüfstand entstanden sein können.

Das übergeordnete System muss für die Übernahme allerdings auch die nötigen Schnittstellenfunktionen anbieten. Eine flexible Systemstrategie, die offene Schnittstellen berücksichtigt, ist für diese Fälle die beste Wahl.

Für schwerwiegende Ausfälle des Prüfstandautomatisierungssystems, etwa einem Ausfall eines Serverrechners, kann außerdem ein redundant bereitstehendes, identisch aufgebautes System Schutz bieten.

Konkrete Lösungsansätze für Ihre reibungslose Prüfstandsintegration

Einfache und fehlerfreie Prüfstandsintegration durch einen smarten Prüfstand

Im Idealfall ist Ihr Prüfstand selbst mit der notwendigen Intelligenz ausgestattet, um sich automatisch in den Prozess zu integrieren. Er verfügt über Schnittstellen zu Ihrem zentralen Testmanagement, über die er automatisch neue Testaufträge empfängt, Ergebnisdaten bereitstellt und eine kontinuierliche Zustandsüberwachung zulässt.

Zusätzlich können Sie mit einem smarten Prüfstand Stammdaten, Test- und Analyseverfahren und sogar die Betriebssoftware austauschen und synchronisieren. Idealerweise verfügt Ihr smarter Prüfstand über ein lokales Testmanagement, um die empfangenen Testaufträge lokal editieren zu können und ihre Durchführung zu dokumentieren. Es sammelt alle Daten vom Prüfstand und sendet sie gebündelt an das zentrale Testmanagement. Außerdem unterstützt der smarte Prüfstand den Abgleich von Stammdaten sowie von Verfahren und Softwareständen.

Ihre Vorteile:

  • Mehr Effizienz durch die nahtlose Integration in den perfekten Testablauf.
  • Weniger Fehler und höhere Akzeptanz bei den Benutzern durch die komfortable Bedienung am Prüfstand.
  • Sie erfüllen höchste Qualitätsmaßstäbe durch die Automatisierung von Arbeitsschritten und die Prüfung von Daten auf Validität.
  • Ebenso bietet es Ihnen die Möglichkeit, bei System- oder Netzwerkausfällen autark zu arbeiten.

Für diese Lösung sind die Entwicklungskosten für einen einzelnen Prüfstand etwas höher. Sie lassen sich aber mit einem durchgängigen Plattformkonzept kompensieren, das auf mehrere oder alle Prüfstände des Prüffelds ausgerollt wird, denn damit verteilen sich die Kosten entsprechend auf mehrere Prüfstände.

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Mehr Effizienz durch eine smarte Prüfstandsintegration

Wenn Ihre Prüfstände keine eigene Schnittstelle zum Testmanagement anbieten, ist ein automatischer Adapterprozess zwischen Testmanagement und Prüfstand sinnvoll. Eine gewisse Grundfunktionalität des lokalen Testmanagements muss Ihr Prüfstand allerdings mitbringen, damit er in das übergeordnete Testdatenmanagement integriert werden kann.

Der automatische Adapterprozess empfängt die Testaufträge vom Testmanagement und konvertiert sie in ein Format, das Ihr Prüfstand versteht. Ebenso nimmt der Adapter die Ergebnisse Ihres Prüfstands entgegen und überträgt sie an das Testdatenmanagement in einem für dieses verständliche Format. Der Adapter kann zudem den Betriebszustand des Prüfstands verwalten und mit dem Testmanagement teilen. Der Adapter ist auch in der Lage, alle weiteren Informationen (wie z.B. Sequenzen und Softwarestände) auszutauschen.

Ihr Prüfstand sollte aber trotzdem über ein lokales Testmanagement verfügen. Darüber kann er Testaufträge anzeigen, bearbeiten und ihre Durchführung dokumentieren. Außerdem kann er alle Daten, die zu einem Testauftrag erfasst wurden, an den im Hintergrund arbeitenden Adapterprozess liefern. Das ermöglicht eine nahtlose Integration in Ihren Testprozess.

Verfügt Ihr Prüfstand über entsprechende Oberflächen, ist auch eine komfortable Bedienung möglich. Da der Adapterprozess als Interface zwischen Testmanagement und Prüfstandsautomatisierung fungiert, muss die Original-Prüfstandssoftware nicht angepasst werden, was Ihnen erhebliche Kostenersparnisse bietet.

Der Adapter sollte auf einem Plattformansatz basieren, der eine Kernfunktionalität bietet und für die Anpassung an die einzelnen Schnittstellen konfigurierbare Plug-ins mitbringt. Dadurch müssen Sie die Schnittstellen nur einmalig in Richtung des Testmanagements für Aufträge und Ergebnisse implementieren. Die Schnittstellen in Richtung der Prüfstände sollten Sie entsprechend den Automatisierungssystemen anpassen, hier sind allerdings fast immer gewisse Gemeinsamkeiten zu finden, die Sie in wiederverwendbaren Modulen bündeln können.

Einfache Prüfstandsintegration durch interaktive Adapter

Wenn Sie über einfache Prüfstände verfügen, hat dieser vermutlich kein eigenes Testmanagement, das Sie dabei unterstützen könnte, den richtigen Test auszuwählen und diesen mithilfe von Anweisungen korrekt durchzuführen. Sie können lediglich den Test ausführen und dabei die Daten erfassen. Um auch diese Prüfstände in ein Testmanagement zu integrieren, benötigen Sie einen interaktiven Adapter. Dieser übernimmt neben den Schnittstellenfunktionen auch das lokale Testmanagement und bietet Ihnen eine Bedienoberfläche. Darüber können Sie die für den Prüfstand anstehenden Versuche aus dem Testmanagement abrufen und sich dessen Details anzeigen lassen. Die Versuche können vom Adapter aus „gestartet“ und „beendet“ werden, wobei dies im Wesentlichen bedeutet, dass die Daten, die von nun an aufgezeichnet werden, gleich dem ausgewählten Test zugeordnet werden.

Mit diesem Konzept können Sie selbst einfache Prüfstände, die nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, in Ihren Testprozess integrieren. Die Kosten sind hierbei relativ gering, wenn dieselbe Adapterimplementierung für mehrere Prüfstände genutzt werden kann. Nur die Schnittstellen zum Prüfstand selbst müssen spezifisch implementiert werden. Die Implementierungsarbeit beschränkt sich aber meist auf die Überwachung von Datenverzeichnissen oder den Start einer Automatisierungssoftware. Sie müssen lediglich Daten aus dem Testauftrag teils manuell in die Automatisierungssoftware eingegeben, da die Prüfstandsautomatisierung einfacher Prüfstände die Daten aus dem Testmanagement ggf. nicht oder nicht vollständig übernehmen kann.

Auch für den Adapterprozess ist es nur dann möglich, die Ergebnisdaten automatisiert zu übernehmen, wenn klar ist, welche Daten zum Test gehören. Ist dies aufgrund der Beschaffenheit der Automatisierung und ihrer Datenablage nicht möglich, dann müssen Sie Dateien manuell zusammenstellen. Der interaktive Adapter kann Sie dennoch bei dieser Arbeit unterstützen, wenn er es erlaubt, Dateien z.B. per Drag-and-Drop den einzelnen, vom Adapter verwalteten Tests, zuzuordnen. Wie immer bei manuellen Schritten besteht jedoch die Gefahr von manuellen Zuordnungsfehlern und es kann sein, dass Daten im Laufe des Prozesses auf halber Strecke verloren gehen, falls sie nicht konsistent vom Testmanagement über den Adapter zum Prüfstand oder wieder zurück übertragen werden können.

Deshalb sollten Sie immer ein höheres Maß an Integration mittels verbesserter Automatisierungssysteme in Erwägung ziehen. Für einfache Prüfstände in bestehenden Prüffeldern, bei denen verbesserte Automatisierungssysteme jedoch in keinem Verhältnis zu den Kosten stehen, ist der Einsatz eines solchen interaktiven Adapters ein sehr guter Weg, um die Effizienz und Qualität Ihrer Prozesse deutlich zu verbessern.

Darauf sollten Sie bei Ihrer Prüfstandsintegration unbedingt achten

Der Datenaustausch zwischen Prüfstand und übergeordnetem Testprozessmanagement ist sehr vielfältig: Testaufträge, Ergebnisdaten, Zustandsinformationen, Stammdaten, Testmethoden, Analysemethoden und Prüfstandssoftware sind Bestandteile dieser hoch heterogenen Welt.

Die unterschiedlichen Datenarten und Verwendungen erfordern darauf abgestimmte Kommunikationsverfahren. Ein sauber definierter und implementierter Prozess sorgt für maximale Effizienz in Ihrem Prüffeld und durch entsprechende Automatisierung steigern Sie zudem die Qualität Ihres Prozesses.

Die Integration der Prüfstände in Ihren Testprozess profitiert von guten IT-Architekturen und leistungsfähiger, auf die Aufgabe zugeschnittener IT-Infrastruktur. Smarte Prüfstände sind sicherlich die ideale Lösung für die Integration in Ihren Testprozess. Allerdings können Sie auch einfache Prüfstände mit geeigneten Hintergrundprozessen oder sogar interaktiven Adaptern als kosteneffiziente Plattformlösungen in Ihren Prozess integrieren.

Wichtig sind in allen Fällen eine durchdachte Strukturierung der Prozesse und eine geschickte, der Aufgabe entsprechende Wahl der Architektur.

Prüfstände kosteneffizient in Ihren Testprozess integrieren
– mit dem HyperTest Test Bed Adapter von Werum

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